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Mittelhahntal - Keine weitere Naturzerstörung mehr

25. August 2022 | Klimawandel, Naturschutz, Landwirtschaft

Liebe Freund*innen der Erde, das Mittelhahntal muss erhalten bleiben. Nachfolgend dazu die Stellungnahme der BUND Kreisgruppe Worms.

Der BUND-Worms ist entschieden gegen die Ausweisung neuer Industriegebiete wie beispielsweise im Mittelhahntal. Seit Jahrzehnten erleben Umweltschützer das gleiche Ritual. In Sonntagsreden bekennen sich Politiker aller Parteien zu mehr Umweltschutz. Geht es aber um die konkrete Umsetzung, wird das alles vergessen. Konkretes Beispiel: Die Stadt Worms ist Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“, Mitglied im „Klimabündnis der Städte“, Mitunterzeichner des „Mayors Adapt“ und sie hat sich zur Umsetzung der Lokalen Agenda bekannt.

Niemand hat die Politik dazu gezwungen, aber mit all diesen freiwilligen Initiativen hat sie sich zu weitreichenden Maßnahmen verpflichtet. Und es tut sich ja auch etwas. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an der der Umsetzung eines Aktionsplanes zur Anpassung an den Klimawandel. Sogar ein Hitzetelefon wird eingerichtet, um alte Menschen vor gesundheitlichem Schaden zu bewahren. Aber was passiert zur gleichen Zeit: Es soll im Mittelhahntal ein neues, über 40 Hektar großes Industriegebiet gebaut werden.

Dieses Gebiet weist nicht nur äußerst wertvollen Ackerboden auf, es versorgt die Innenstadt auch mit kühler Frischluft. Dort ist die Klimaanlage von Worms. „Die Diskrepanz zwischen Reden und Handeln ist unerträglich. Dies zerstört Vertrauen und beschädigt unsere Demokratie. Warum macht die Politik sich nicht ehrlich und bekennt sich für das eine oder das andere“, klagt Michael Leukam, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe in Worms. „Man kann nicht Flächen versiegeln und gleichzeitig den Boden schützen. Man kann nicht neue Hitzeinseln schaffen und gleichzeitig die Kaltluftzufuhr erhalten. Man kann nicht Hallen bauen und gleichzeitig Nahrungsmittel erzeugen. Man kann nicht Emissionen reduzieren und neue Industriegebiete ausweisen. Die Wahrheit ist unbequem, aber die Zeit des Lavierens ist zu Ende. Wir müssen uns entscheiden, ob wir weitermachen wie bisher oder ob wir es ernst meinen mit einer nachhaltigen Entwicklung.“ Jeden Tag werden in Deutschland 60 Hektar Land versiegelt. Jeden Tag sterben 150 Tier- und Pflanzenarten weltweit aus. In Europa brennen die Wälder, verdorren die Felder und tausende Menschen sterben an den Folgen der Hitze. Weltweit hungern 800 Millionen Menschen – und es werden jeden Tag mehr.

„Angesichts dieser existentiellen Krisen darf es keine weitere Flächenversiegelung und Naturzerstörung mehr geben. Wer dies dennoch fordert, macht sich schuldig. Stattdessen müssen wir alles daransetzen, unsere Städte grüner zu machen, Flächen zu entsiegeln, Emissionen zu senken, Abfälle zu vermeiden und die Natur zu schützen“, fordert Michael Leukam.

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